Hier findest du Artikel und Eindrücke aus Louisas kleiner Welt. Ich beschäftige mich viel mit frühkindlicher Entwicklung und habe so viele Gedanken dazu. Was ziehe ich ihr an? Wo kaufe ich ihr Obst? Gläschen oder frisch? Mit welchen Spielsachen spielt sie am liebsten? Welche Spielzeuge sind pädagogisch wertvoll? In welchen Kindergarten soll sie gehen? So könnte ich hier noch seitenweise weiter machen! Viele Fragen rund ums Thema Kind!
Mit Abstand die aller wichtigste Person in meiner Schwangerschaft (neben meinem Mann natürlich) war für mich meine Hebamme. Ich weiß noch wie sie mich an einem verregneten Dezemberabend (ich war in der 9. SSW) zum ersten Mal besucht hat und mich förmlich mit Fragen zu mir gelöchert hat. Ich war direkt begeistert. Sie wollte von den üblichen Daten wie Alter, Vorerkrankungen etc. bis hin zu persönlichen Neigungen wie etwa esse ich lieber kalt oder warm, scharf oder leicht gewürzt, Lebensgewohnheiten, Stressanfälligkeit alles wissen. Ich fand es direkt toll. Sie hatte eine absolut ruhige Art auf mich und hat auf mich sofort eine gewisse Art der Geborgenheit ausgestrahlt. In den folgenden Schwangerschaftswochen kämpfte ich vor allem mit Übelkeit und mit Ängsten. Kaum hat es mich im Bauch mal gezwickt, dachte ich anfänglich sofort irgendetwas stimmt nicht. Meine Hebamme - sie hießt übrigens Judith - hatte immer einen passenden Ratschlag für mich und vor allem immer ein offenes Ohr. Es konnte noch so eine "alberne" Frage von mir kommen, sie nahm mich immer ernst. Sie hat mir eine Art Reinigungsatmung aus dem Yoga beigebracht, mit der ich nach und nach meine Ängste ablegen konnte und gelernt hatte meinem Körper zu Vertrauen. Je länger die Schwangerschaft dauerte, desto mehr wurde Judith buchstäblich zu meinem Anker. Schnell habe ich unsere Treffen als freundschaftliche Treffen empfunden. Wir haben viel zusammen gelacht und sie hat mich zu jeder Zeit begleitet. Ich muss dazu sagen, dass Judith eine freiberufliche Hebamme war, und keine Beleghebamme in dem Krankenhaus, in dem ich entbinden wollte. Viele haben das ungläubig beäugt. Schließlich wäre es doch sinnvoll, die Vorsorge Hebamme (und auch Nachsorge) sei auch eine, die einen in der Klinik entbindet. Für mich war das nie ein Argument. Immerhin hat die Geburt von Louisa 18 Stunden gedauert und ich habe während dieser 18 Stunden 6 Hebammen kennengelernt. Wäre meine Vorsorgehebamme in der Klinik auch Beleghebamme gewesen, wäre auch ihre Schicht irgendwann vorbei gewesen und dann wäre sie auch nicht bei der Geburt dabei gewesen. Für mich war wichtig, dass ich ihr vertrauen kann und ihr uneingeschränkt alle Fragen stellen kann und ihr meine Sorgen und Ängste, meine Freude, meine Tränen und letztendlich auch das Wohl meines neugeborenen Kindes in die Hände legen kann. Und dieses Gefühl hatte ich bei Judith von Anfang an. Und so finde ich soll es sein. Als ich mit Judith einige Monate nachdem Louisa geboren war den letzten Beratungstermin in Sachen Beikost hatte, war ich richtig demütig. Es war als ob eine Freundin von mir gehen würde. Ich war richtig traurig, Glücklicherweise konnten wir aber den Kontakt auch darüber hinaus halten und sind heute befreundet. Und das finde ich so toll. Auch heute stelle ich ihr oft Fragen und bekomme tolle Antworten. Umso mehr freue ich mich für sie, dass sie nun eine eigene Praxis eröffnet! Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, wer in meiner nächsten Schwangerschaft meine Hebamme werden soll :-)
Während der Geburt habe ich auch tolle Hebammen kennengelernt. Wenn ich so darüber nachdenke, dann kenne ich eigentlich keine Hebamme, die nicht toll ist. Das scheint auch wohl die Anforderung an dieses Berufsbild zu sein. Eine der Hebammen von Louisas Geburt ist mir aber besonders in Erinnerung geblieben. Es war eine Hebammenschülerin, die mir beim PDA Legen unfassbaren Trost gespendet hat (ich wollte eigentlich keine PDA, hatte aber einen Geburtsstillstand weswegen ich keine andere Wahl mehr hatte). Auch mit ihr habe ich noch Kontakt. Sie hatte mir zum ersten Geburtstag von Louisa eine ganz liebe Nachricht bei Facebook hinterlassen. Letztens hat sie uns besucht und ein bisschen aus ihrem Berufsalltag berichtet. Und ich war wirklich beeindruckt. Was mir nicht klar war ist, was Hebammen wirklich alles leisten. Und welch unschönen Seiten es an diesem Beruf auch geben kann. Da werden Bedrohungen ausgesprochen oder Säuglinge vom Jugendamt abgeholt und das sind noch die harmlosesten Dinge. Als ich das alles von ihr erfahren habe, wurde ich noch ein Stückchen ehrfürchtiger. Wenn Freud und Leid so eng zusammen liegen, da darf man sich ruhig auch mal verneigen und Dank aussprechen. Danke Judith. Danke Theresa. Dass ihr all den Frauen helft und beisteht, ihren Kummer und ihre Freude teilt. Danke, dass ihr so einen tollen Job macht!