Hier findest du Artikel und Eindrücke aus Louisas kleiner Welt. Ich beschäftige mich viel mit frühkindlicher Entwicklung und habe so viele Gedanken dazu. Was ziehe ich ihr an? Wo kaufe ich ihr Obst? Gläschen oder frisch? Mit welchen Spielsachen spielt sie am liebsten? Welche Spielzeuge sind pädagogisch wertvoll? In welchen Kindergarten soll sie gehen? So könnte ich hier noch seitenweise weiter machen! Viele Fragen rund ums Thema Kind!
..Und schwups ist die Elternzeit vorbei! Als ich schwanger war und in Mutterschutz ging und klar war, dass ich die kommenden 16 Monate nicht arbeiten gehen würde, ist es mir ewig vorgekommen. Ich dachte am letzten Arbeitstag: wow, hier gehe ich jetzt 1,5 Jahre nicht mehr hin und das wo ich vorher 10 Jahre Tag ein Tag aus dort hin gegangen bin und eigentlich - wie jeder von uns - mehr Zeit auf der Arbeit mit den Kollegen als zuhause mit meinem Mann verbracht habe. Und gefühlt einen Wimpernschlag später war auf einmal die Elternzeit vorbei und mein erster Arbeitstag als nun berufstätige Mama stand an. Meine Gefühle sind wirklich in den Tagen und Wochen davor Achterbahn gefahren. Ich muss zugeben, dass ich sogar die ein oder andere Träne vergossen habe und plötzlich voller Unsicherheiten war. Ich arbeite nur 2 Tage in der Woche und jeder Außenstehende sagte "hey, 2 Tage sind doch nichts". Für mich war es die Welt. Wie würde es Louisa bei den Omas gehen? Vermisst sie mich? Ist das zu viel Stress für sie? Der erste Arbeitstag begann gleich ziemlich holprig. Als ich morgens aufgestanden bin und mich fertig machen wollte, wurde Louisa wach und hat schrecklich geweint und sich an mich geklammert. Das hat mich fast zerrissen. Ich konnte mich, genau wie Louisa, nicht losreißen von ihr, nicht loslassen. Was mich am meisten ins Schwanken gebracht hat, war die Tatsache, dass mein kleines "Baby" nun gar nicht mehr so klein war. Immerhin waren 16 Monate vorbei, Louisa längst kein Stillkind mehr und lange nicht mehr so abhängig von ihrer Mama. Mir wurde das selten so deutlich bewusst wie an diesem ersten Arbeitstag. Das zu begreifen und viel wichtiger zu akzeptieren fiel mir unendlich schwer. Ich war den ganzen Tag im Büro ultra nervös, ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass ich ein bisschen neben mir gestanden habe. Natürlich hat es Louisa bei Oma gut gefallen und alles hat reibungslos geklappt. Ich konnte während der Arbeitszeit gedanklich anderen beruflichen Dingen Beachtung schenken. Aber im Inneren war ich bei meiner kleinen Louisa. Auf der Arbeit hatte sich im Grunde nicht viel geändert. Ich war schnell wieder in den Vorgängen drin und hatte schnell wieder meine übliche Arbeitsroutine entwickelt. Aber es gibt einen gravierenden Unterschied zu früher: ich nehme mir bei Weitem nicht mehr alles so zu Herzen im Büro. Mein Anspruch meine Arbeiten gewissenhaft und ordentlich zu erledigen ist natürlich gleich geblieben und es macht mir auch weiterhin Spaß. Aber ich sitze abends nicht mehr zuhause auf der Couch und denke über Vorgänge nach. Vielmehr sitze ich abends auf der Couch und denke darüber nach, was ich mir neues für Louisa einfallen lassen könnte, plane unsere Freizeit, Urlaube, Feste etc. Ich merke, dass Louisa mich in beruflichen Dingen wunderbar entschleunigt hat und mir eine völlig neue Fokussierung gelingt. Und das finde ich herrlich. Ich bin wesentlich ausgeglichener als früher. Und das habe ich meiner kleinen Tochter zu verdanken. Sie bringt mich an den Punkt zurück, den ich mal für mich selbst verloren hatte. Und gleichzeitig tut es mir natürlich auch gut "mal was anderes zu sehen". Ich werde gedanklich anders (nicht mehr!) herausgefordert, muss aber gleichzeitig auch mehr die Balance zwischen Haushalt, Familie und Arbeit halten. Jede Woche aufs Neue. Und jetzt nach ein paar Monaten muss ich sagen, dass wir alle uns gut daran gewöhnt haben und es mir auch immer leichter fällt und ich mich wesentlich weniger sorge. Dieser Schnitt zwischen Elternzeit und wieder in den Beruf einsteigen fand ich dennoch auf eine seltsame Art und Weise erschütternd. Aber es gelingt, weil wir alle einen echt guten Job machen und zwar nicht im Büro sondern ZUHAUSE mit unseren KINDERN!
Abschließen möchte ich mit folgendem Zitat (Autor unbekannt):
"Ich bin eine Mama! Was ist deine Superkraft?"
Habt eine tolle Zeit alle zusammen!