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Kolumne

 

In dieser Rubrik findest du die Artikel, die sich mit Sachen beschäftigen, die mich aktuell beschäftigen.  


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13.02.2019

M E N T A L L O A D

Vor ein paar Tagen wurde ich auf einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung aufmerksam. In diesem Artikel ging es um eine Sache, die wir alle kennen, und die nun den netten Modebegriff "Mental Load" erhalten hat. Mental Load beschreibt vereinfacht ausgedrückt die Situation, dass jemand mental, gedanklich überfrachtet ist mit Dingen, die zu erledigen sind. In unseren Köpfen scheinen schier endlose to Do Listen heranzuwachsen und das schafft Belastung. Geistige Last und Stress, die uns offenbar zum Rotieren bringen. Als ich den Artikel gelesen habe, ist mir für mich selbst folgende Situation eingefallen: wir haben einen sehr großzügigen Abstellraum, den wir, da wir keinen Keller haben, auch wirklich benötigen. In diesem Raum gibt riesige Schwerlastregale, die uns zur Ablage von allen möglichen Dingen dienen. Außerdem stehen Waschmaschine und Trockner dort, Dekoartikel, Schuhe, Bügelbrett...diese Auflistung könnte ich noch ewig so weiter machen. Der Raum wird von uns in einer gewissen Ordnung gehalten, wobei allleine schon durch die offenen Regalsysteme der Eindruck einer gewissen Unordnung entsteht. Im Normalfall stört mich das auch nicht sonderlich. Außer ich habe viele andere Sachen zu erledigen. Dann stehe ich oft abends in diesem Raum, den Kopf voller Dinge, die zu erledigen sind und dann nervt er mich richtig. Er wirkt auf mich dann oft richtig bedrohlich. "Hallo Mary, auch ich muss mal wieder aufgeräumt werden". Und wenn sich dieser Raum so drohend gebärt, dann habe ich "Mental Load". Oft denke ich dann, wie ich alles machen soll, einkaufen, bügeln, aufräumen, kochen, den ganzen Papierkran, arbeiten, mir für Louisa schöne Dinge überlegen und eben noch diesen "doofen" Raum bändigen. NATÜRLICH übernimmt mein Mann auch vieles und wir haben eine eigentlich sehr effektive Arbeitsteilung. Bei Weitem kleben nicht alle oben aufgezählten Dinge an mir, warum also "Mental Load". Es scheint dabei nicht darum zu geben, wer die Aufgaben erledigt, oder wie gut organisiert man als Paar ist sondern rein um die subjektive Empfindung, dass man selbst an alles DENKEN muss und der andere "nur" ausführt, wenn man es sagt. Kennt ihr das? Man diskutiert und dann fällt oft der Satz "na dann sag doch was". Subjektiv ist die Erwartung aber, nichts sagen zu müssen, nicht alleine an alles denken zu müssen. Ob diese Empfindung objektiv korrekt ist, das sei dahingestellt. Ich denke es geht hierbei auch nicht um etwas gendertypisches.
Aber ich finde auch immer gute Wege wieder aus dem Gedankenkarussell heraus. Wenn ich merke, dass ich an diesen Mental Load Punkt komme, dann pfeife ich mich selbst zurück. Ich zwinge mich dann, mich nur auf das unmittelbar wichtige zu konzentrieren oder etwas genau gegenteiliges zu tun, um gedankliche Freiheit zu erlangen und ein Stückchen raus zu zoomen.
Und dann mache ich die Tür vom Abstellraum zu. Er ist morgen auch noch da!

Habt eine tolle Woche!



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