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Willkommen in meiner Welt

Louisas kleine Welt


Hier findest du Artikel und Eindrücke aus Louisas kleiner Welt. Ich beschäftige mich viel mit frühkindlicher Entwicklung und habe so viele Gedanken dazu. Was ziehe ich ihr an? Wo kaufe ich ihr Obst? Gläschen oder frisch? Mit welchen Spielsachen spielt sie am liebsten? Welche Spielzeuge sind pädagogisch wertvoll? In welchen Kindergarten soll sie gehen? So könnte ich hier noch seitenweise weiter machen! Viele Fragen rund ums Thema Kind! 


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02.03.2019

S P I E L E N

Spielen ist wohl das ursprünglichste der Kindheit. Spielen ist Kindheit und Kindheit ist Spielen. Aber was spielen? Diese Frage stellt sich sicherlich jede Mama und jeder Papa. Als Louisa noch relativ klein war fand ich es oft schwierig mit ihr die "richtigen" Spiele zu spielen. Ich habe mich immer zu gefragt, was für ihr aktuelles Alter das geeignete Spiel ist, was fördert sie und überfordert sie nicht gleichzeitig? Was regt Ihre Sinne an und was überlastet sie? Und wie viel "muss" oder "soll" ich mit ihr spielen? Ich erinnere mich noch gut daran als ich das erste Mal nach der Geburt wieder selbst die Wohnung putzen wollte. Ich habe Louisa in Ihre Wiege gelegt und bin völlig hektisch um sie herum gehastet und habe versucht in Blitzschnelle alles zu erledigen; sofort hat sich natürlich mein schlechtes Gewissen gemeldet...ich muss sagen, dass ich sehr lange gebraucht habe um für mich und Louisa das richtige Maß zwischen Louisa spielt mal eine Weile "alleine" und wir spielen gemeinsam herauszufinden. Schließlich ist es nicht möglich 24/7 nichts zu tun außer mit seinem Kind zu spielen (auch wenn ich mir eigentlich nichts vorstellen könnte, was schöner sein soll). Der liebe Haushalt will eben auch gemacht werden, Mama will auch mal duschen und sich die Beine rasieren, muss bügeln oder kochen, will mal 10 Minuten telefonieren, eine Tasse Kaffee trinken und so weiter und so weiter. Auch heute noch frage ich mich oft am Ende des Tages : " habe ich heute genug mit Louisa gespielt?". Wie so oft scheint es auch hier keine pauschale Antwort zu geben. Louisa ist ein Kind, was sich auch gut mal alleine beschäftigen kann. Sie kann sich gut in ein Spiel vertiefen, wenn sie etwas interessantes entdeckt hat. Diese Zeitspannen nutze ich um flott Dinge zu erledigen. Andererseits fordert sie sich mittlerweile auch meine Anwesenheit beim Spielen, Malen oder Basteln ein. Sie kommt zu mir, sagt "auf, auf" und nimmt mich an der Hand. Ihrer Einladung folge ich und zwar ausnahmslos immer. Ich finde das so putzig, dass ich ihr diesen Wunsch mit Mama zu kritzeln oder ein Bilderbuch zu schauen einfach nicht abschlagen möchte.

An die Frage, wie viel spiele ich mit meinem Kind schließt sich sofort die nächste Frage an: WAS spiele ich mit meinem Kind. Und ich finde das "WAS" ich wesentlich wichtiger als das "WIE VIEL". Ich kenne Kinderzimmer (nicht unseres), die bis unter die Decke vollgestopft sind. Zu finden sind so ziemliche alle Sachen, die die Regale von Kinderläden hergeben, viel Plastik. Lichter, Krachmacher. Zu laut. Zu künstlich. Zu VIEL.

Ich persönlich bevorzuge natürliche Materialien wie Baumwolle, Holz, naturfreundliche Lacke und Farben etc. Ich gebe immer darauf Acht, dass es nicht zu viel ist, was für Louisa gerade im Angebot ist. Und ich biete ihr zunehmend Alltagsgegenstände zum Spielen an wie z.B. Waschlappen, Schüsselchen, Holzlöffel, Geschirrtücher und ich binde sie in meine to Do Liste spielerisch ein. Sie darf auch mit ihrem eigenen Lappen wischen, wenn ich wische; sie kocht in ihrem Kochtopf, wenn ich koche, sie darf Kleidung in die Waschmaschine stecken usw. Das sind auch die Dinge, die ihr am meisten Spaß bereiten. Und ich gehe einfach mit ihrer aktuellen Spiellust mit. Wir spielen das, was Louisa will nicht vorrangig das, was ein Kind spielen sollte. Und wir spielen frei. Ohne größere Regeln oder Einschneidungen. Ihr Kuschelteddy soll eine Pampers auf den Kopf bekommen? Dann bekommt er das! Der soll in der Badewanne rutschen? Dann macht er das! Ich finde, dass man Kinder im Kleinkindalter limitiert, wenn man zu starr ins Spiel eingreift. Das gilt für mich auch. wenn Louisa mit Gleichaltrigen spielt. Ich greife nur ein, wenn ich es für absolut unabdingbar notwendig erachte, und nicht bei jeder Kleinigkeit. Ich bewerte ihr Spiel nicht, ich begleite sie einfach in ihrer Phantasie in der Hoffnung ihr ihre kindliche Kreativität und ihren kindlichen Freigeist solange wie nur irgendwie möglich zu bewahren.


Meine Tipps:


* SPIELKISTEN

Ich packe für Louisa etwa alle 3-4 Wochen Spielkisten, Jede Kiste enthält einige Spielsachen und diese stehen im Schrank und werden durchgewechselt. So sind immer nur wenige Spielsachen in Gebrauch. Mit diesen wenigen wird aber dann auch richtig gespielt.


*ALLTAGSGEGENSTÄNDE


Bei uns sind alltägliche Gegenstände wie Tempobixen, Waschlappen, Badetücher, Haarspangen, Töpfe, Schüsseln, Besen etc. oft viel interessanter als ihre Spielsachen. Ich zeige und erkläre Louisa für was die Sachen sind und lasse sie wählen was ihr gefällt.


*PARTIZIPATION


Teilhabe an ihrer Entscheidung und Louisa auch eigene Entscheidungen treffen lassen , ist in meiner Erziehung großer Bestandteil. Spielerisch darf Louisa sich zu allen Mahlzeiten zwischen zwei Tellern entscheiden oder zwischen zwei von mir vorausgewählten Pullis oder oder oder. Das macht ihr Freude und bestätigt sie in ihrer Person. Es lehrt sie Slebstvertrauen und das Wissen, dass sie etwas mit ihrem Willen erreichen kann.

*KANALISIEREN

Louisa hat eine Wunschliste (online), die ich ständig pflege, Darauf sind immer genau die Dinge, die wir benötigen und ihrem Alter entsprechend sind. Ich bitte bei Geburtstagen und sonstigen Festen immer darum, dass Dinge von dieser Liste gekauft werden, da wir sonst wahrscheinlich schon mit Spielzeug überfrachtet werden.

*FREIES SPIEL

Das freie Spiel ist meiner Meinung nach essentiell für eine gesunde Entwicklung. Zu frühes Eingreifen und zu frühes Implentieren von Wissen (z.B. Vermittlung fremdsprachiger Vokabeln im Kindergarten) halte ich für absolut schädlich und unangebracht. Kinder sind dazu erst ab einem gewissen Alter geistig in der Lage.

*RAUS GEHEN

solange es nicht Bindfäden regnet, findet man Louisa und mich draußen. WIr spazieren viel im Wald, schauen was wir sehen können. Wir beobachten Ameisen auf Ihren Wegen, sammeln Blätter oder Steine. Wir winken Hunden, die an uns vorbei spazieren oder springen in Matschfützen. Es macht ihr die allergröte Freude. Sie liebt es raus zu gehen und die Welt zu sehen und ich liebe es sie ihr zu zeigen.


*WENIGER IST MEHR


Lieber wenige aber dafür qualitativ hochwertiger und pädagogisch wertvolle Spielsachen aus natürlichen Materialien anstatt das 10. Plastikauto


*KREATIVITÄT


Ich verusche ständig aus "Abfall" für Louisa spannende Spielzeuge zu basteln. Wie wäre es z.B. mit einem Regenmacher aus Klopapierrollenn? Einer Fühlbox aus einem alten Schuhkarton oder Rasseln aus alten Konservendosen? Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und die Kinder fahren drauf ab!


Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Spielen! Genießt es und lasst euch von euren Kindern in ihre wunderbare Welt entführen. Bertold Brecht hat es mit seinem Kinderlied einst auf den Punkt gebracht. Daraus möchte ich euch zum Abschluss ein paar Zeilen mitgeben:

"Ein Regenschirm, mit dem man regnen kann, wenn es trocken ist, schaltet man den Regen einfach an (...), eine Uhr, die sich im Trödeltempo dreht, wenn man trödelt, kann man einstell´n dass sich die Zeit langsamer dreht (...) Manchmal fällt mir auch gar nichts ein, dann denke ich an Zauberei oder an den Albert Einstein. Und hilft das nicht, ist’s auch egal,
dann erfind‘ ich meine schönste Erfindung einfach noch einmal"






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