Hier findest du Artikel und Eindrücke aus Louisas kleiner Welt. Ich beschäftige mich viel mit frühkindlicher Entwicklung und habe so viele Gedanken dazu. Was ziehe ich ihr an? Wo kaufe ich ihr Obst? Gläschen oder frisch? Mit welchen Spielsachen spielt sie am liebsten? Welche Spielzeuge sind pädagogisch wertvoll? In welchen Kindergarten soll sie gehen? So könnte ich hier noch seitenweise weiter machen! Viele Fragen rund ums Thema Kind!
Das Thema "Loslassen" ist wohl das Thema, welches neben dem Schlafen die Mamas und auch Papas - mehr aber die Mamas, glaube ich - mit Abstand am meisten beschäftigt. Ich finde dieses Thema so umfangreich, dass ich mehrere Artikel dazu bloggen möchte. Ich erinnere mich an eine Situation kurz nach der Geburt. Wir waren gerade ein paar Tage zuhause und hatten eine abendliche Einladung. Es war ein 30. Geburtstag, für mich war klar, dass ich mit Louisa zuhause bleiben werde. Mein Mann wollte nur kurz hin. Als er zur Tür raus ging und ich zum ersten Mal in unserer Wohnung alleine mit der Kleinen war, da sind die Tränen nur so über meine Wangen gelaufen. Ich erinnere mich, dass ich mich gar nicht mehr beruhigen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass dies den Rest meines Lebens so bleiben wird.
Ich. Das Baby. Alleine. Zuhause.
Heute muss ich natürlich darüber schmunzeln, aber "damals" hat mir die Weitsicht gefehlt. Dieses kleine Baby in meinen Armen und das Wissen, dass ich das Universum für dieses schutzwürdige Wesen bin, hat mich einerseits mit unfassbarem Glück erfüllt und andererseits war ich plötzlich voller Ängste. Ich habe gestillt und jeder der jemals gestillt hat weiß, dass das Band zwischen Kind und Mutter dann gefühlt noch stärker ist, ohne die Mutter kann das Kind nicht sein. Könnte ich jemals wieder alleine einkaufen gehen? Zum Friseur? In Ruhe duschen? Mal kurz zur Post? Ein Wechselbad der Gefühle. Dass mein Kind schneller als mir lieb ist nicht mehr so abhängig von mir sein würde, dieser Gedanke kam mir überhaupt nicht in den Sinn und erst recht nicht, dass mir das dann etwas ausmachen könnte. In diesem Moment, damals auf dem Sofa, schrie mein Herz nach "Freiheit" und ich habe nicht gesehen, dass ich die größte Freiheit in den Armen hielt. Als ich ein paar Monate später abgestillt habe, war ich erst völlig euphorisch, endlich ein Stückchen Freiheit. Und dann kam ein seltsamer Moment. Als klar war, dass es mit dem Stillen nun endgültig vorbei sein würde, war ich so betrübt wie selten zuvor. Wohin ist denn die Zeit gegangen dachte ich auf einmal? Wieso isst Louisa denn schon Brei? Ich habe es fast nicht übers Herz gebracht nicht mehr zu stillen und ich fand es auf einmal schrecklich. Da hat es begonnen, das Loslassen, der Übergang vom Baby zum Kleinkind. Gefühlt von jetzt auf gleich ohne Vorwarnung. Auf einmal konnte ich ohne zu hetzen duschen, zum Friseur und all die Dinge tun, nach denen ich mich vorher gesehnt hatte und glaubte sie nicht mehr tun zu können und verrückter Weise wollte ich die Dinge nicht mehr tun. Alles was ich wollte war stillen und mein "kleines" Baby wiegen. Verrückt oder? Da gewinnt wohl der Satz "Man weiß erst, was man hat, wenn man es nicht mehr hat" neues Gewicht. Und in den folgenden Wochen musste ich immer öfter lernen los zu lassen. Louisa ging ab und an mal für zwei Stunden alleine zu einer ihrer Omas und mein Mann und ich hatten auf einmal eine kurze Pause und Zeit für uns. Das war ganz seltsam am Anfang. Ich denke ich spreche vielen Müttern aus der Seele mit diesen Gedanken. Fakt ist, dass ich beim nächsten Kind diese Neugeborenenzeit noch viel intensiver genießen werde, da ich ja weiß, wie schnell diese Phase vorbei geht. Lasst mal hören, wie es euch so ergangen ist!
Habt eine tolle Zeit!